Beratungskonzept: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 11. Juli 2023, 10:02 Uhr

Ansprechpartner: Fge,Mts
Beratung für Schüler
Beratung für Eltern

Allgemeine Informationen

Aktuell gibt es am Gymnasium Buxtehude Süd zwei Beratungslehrkräfte (Frau Matthes und Herrn Fiege), die, neben Klassenlehrern und Fachlehrern, Ansprechpartner für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Erziehungsberechtigte und auch Kolleginnen und Kollegen sind. Seit dem Schuljahr 2009/10 gibt es am Gymnasium Buxtehude Süd zudem ein Krisenteam. In diesem Team werden, und hier ist der Verknüpfungspunkt zur Beratungsarbeit zu sehen, Schwerpunkte der Präventionsarbeit diskutiert und geplant. Ein Mobbinginterventionsteam (Frau Schumann und Herr Fiegler) steht ebenfalls für diesen Beratungsschwerpunkt bereit. Die Tätigkeit des Beratungslehrers am Gymnasium Süd wird von dem Kollegium und der Schulleitung unterstützt.

Zu Beginn eines Schuljahres stellt sich der Beratungslehrer der Elternschaft der neuen fünften Klassen an dem ersten Elternabend vor. Zudem geht er in die neuen Klassen, um auch den Schülerinnen und Schülern seine Funktion und Aufgaben zu erläutern.

Als Beratungsraum ist Raum 208 eingerichtet. Termine lassen sich flexibel entweder via E-Mail oder persönlich vereinbaren.

Beratungsgespräche finden in der Schule, aber auch in der häuslichen Umgebung der Ratsuchenden statt.

Prinzipien der Beratung

Wichtige Voraussetzung für die Tätigkeit, insbesondere bei der Einzelfallberatung, sind die folgenden drei Punkte:

Freiwilligkeit: Die Teilnahme an einer Beratung ist grundsätzlich freiwillig, d.h. auch, dass die Beratungslehrer auf Anfrage tätig werden.

Verschwiegenheit: Die Gegenstände der Beratung werden absolut vertraulich behandelt (der Beratungslehrer ist zur Verschwiegenheit verpflichtet, es sei denn, die Ratsuchenden entbinden ihn ausdrücklich von dieser Schweigepflicht).

Unabhängigkeit: Die Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit der Beratungslehrers in Bezug auf das Problem und mögliche Lösungen muss gewährleistet werden. D. h., dass der Beratungslehrer sich unabhängig von den Erwartungshaltungen derer machen muss, die nur eine bestimmte Konfliktlösung zulassen wollen. Grundsätzliches Ziel der Beratungslehrer ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Supervisionstreffen mit anderen Beratungslehrern unter der Leitung des zuständigen Schulpsychologen geben Gelegenheit, über die eigene Arbeit zu reflektieren. Leider finden diese Treffen wegen Stellenkürzungen im schulpsychologischen Dienst seit einiger Zeit nicht mehr regelmäßig statt. Die Einschätzung der Tätigkeit stützt sich auf Rückmeldungen bzw. Beratungserfolge, sowie eigenen Eindrücken.

Inhalte der Beratungsarbeit

Die Aufgabenbereiche des Beratungslehrers am Gymnasium Süd sind vielfältig. So ist zunächst die Einzelfallberatung von Schülerinnen und Schülern zu nennen, die sich in zwei Felder gliedert: pädagogische und persönliche Probleme, die sich aber auch teilweise gegenseitig beeinflussen und bedingen.

Im erstgenannten Bereich sind folgende Themen häufig Anlass für Gespräche: Lern -und Verhaltensauffälligkeiten, Leistungsprobleme und Motivation, Schulangst, Mobbing (Bullying) und zunehmend Cybermobbing. In den eher persönlichen Bereich gehören:Persönliche Probleme mit Lehrern, Essstörungen und Borderline-Schädigungen, häusliche Schwierigkeiten (Krankheit, Tod) und auch Mobbing. Nicht immer finden einzelne Schüler die Kraft, von sich aus Hilfe zu suchen. Hier ist es hilfreich, wenn Kollegen, Freunde oder Eltern einen verstärkenden Hinweis auf die Beratungsmöglchkeit geben.

Beratung mit Eltern und Erziehungsberechtigten beinhaltet ähnliche Themen wie die Beratung von Schülerinnen und Schülern, wenn auch die Anlässe und die Erwartungen unterschiedlich sind.

Der Einbezug beider Gruppen - Eltern und Kind - in die Gespräche oder Mediation zwischen den Parteien fruchtet häufig, macht aber auch vereinzelt die Inanspruchnahme außerschulischer Institutionen nötig, um zu einem Beratungserfolg zu kommen.

Der Anlass der Kontaktaufnahme der Kolleginnen und Kollegen mit dem Beratungslehrer ist meist ‚der auffällige' Schüler oder ‚die auffällige' Klasse. In den Beratungsgesprächen werden unterschiedliche Aspekte der Auffälligkeiten beleuchtet, das Lehrerverhalten reflektiert und Ursachen der Probleme in Betracht gezogen. Die Beratung erweitert sich dann auch unter Umständen auf das Klassenkollegium, die Eltern und auch die Schüler oder Schülergruppen. Auch der einzelne Kollege oder die Kollegin suchen den Beratungslehrer wegen schulischer aber auch privater Probleme auf; die Zusammenarbeit mit dem Personalrat erweist sich oft hilfreich.

Schülergruppen oder Klassen kommen auf den Beratungslehrer zu, um Hilfe in folgenden Bereichen zu finden: Differenzen mit Fachlehrern und Mobbing, oder sie geben Hinweise auf ‚auffällige' Mitschüler, weil sie selbst mit dem Problem allein nicht klar kommen.

Der Beratungsprozess

Die Vorgehensweise der Beratung lässt sich in Kürze wie folgt darstellen. Der Anlass Beratung zu suchen, ist nicht unbedingt Ursache für das zu bearbeitende Problem. Bereits aus diesem Grund ist es wichtig, dem Beratungsgespräch einen angemessen zeitlichen und räumlichen Rahmen zu geben und [Tür-und-Angel-Gespräche] zu vermeiden.

In einer großen Anzahl von Fällen ist das Finden und Erkennen der Ursache der wichtige Schritt Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Die Reflektion über mögliche Konsequenzen möglicher Schritte führt zu der Entscheidung, gemeinsam eine tragbare Lösung auszuwählen. In wieweit diese Entscheidung die ‚richtige' war bzw. ist, lässt sich erst im Nachhinein beurteilen.

Wie oben erwähnt werden bei der Beratung unter Umständen außerschulische Institutionen und Personen zur Hilfe benötigt. Schulpsychologe, niedergelassene Kinder- und Jugendpsychologen, Ärzte oder das Jugendamt sind für diese Fälle Ansprechpartner. Nach Absprache mit dem Betroffenen kann aber auch die Schulleitung oder der Klassenlehrer in die Beratung mit eingeschlossen werden.

Prävention und Zusammenarbeit

Seit einigen Schuljahren führen wir am Gymnasium Süd erneut in Zusammenarbeit mit 'Lichtblick' eine Präventionsmaßnahme zum Thema [sexueller Missbrauch" durch. Die Klassen- oder Lions-Questlehrer einer fünften und einer sechsten Klasse werden an einer Fortbildung zu dem Thema teilnehmen und es werden dann die entsprechenden Klassen in einem Projekt für das Thema sensibilisiert.

Als weitere Beratungsangebote stehen die SR-Berater den Schülerinnen und Schülern zu Verfügung und es findet jährlich eine Berufsberatung durch Mitarbeiter des Arbeitsamtes statt. Das Gymnasium Süd hatte zudem das Projekt Streitschlichter im Schulalltag installiert, das derzeit nicht regelmäßig angeboten bzw. angenommen wird.

Schließlich wird an der Schule in den sechsten und siebten Klassen das Förderprogramm zur Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen - Lions-Quest- als ein Training zur Vermittlung von Werten und Lebenskompetenz (Sozialtraining) durchgeführt.

AnsprechpartnenInnen hier sind derzeit Frau Popken (Lion’s Quest), Frau Schumann (Prävention), Herr Wissemann (Streitschlichter).

Ausblick

In Entwicklung ist ein Beratungsordner, der neuen Kollegen die Möglichkeit bieten soll, Kontaktadressen und schulinterne Anlaufstellen zu finden und zur besseren Transparenz verschiedener schulinterner Arbeitsgruppen und Personen, die sich mit Präventionsarbeit und Konzepten beschäftigen, die zur allgemeinen oder speziellen Lösung von Aufgabenfeldern, Problemen und Konflikten beitragen, führen soll. Außerdem wird der Umgang mit sozialen Medien im schulischen Umfeld thematisiert.

Da das Gymnasium Buxtehude Süd dem heterogenen Leistungsvermögen seiner Schülerinnen und Schüler gerecht werden möchte, ist insbesondere der Ausbau der Förder- und Forderzweige beabsichtigt und auch die Kollegen sollen regelmäßig über unterschiedliche Themen Fortbildungsangebote erhalten.